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Nachtleben in Kolumbien? Was Man Unbedingt Wissen Muss

Nightlife in Medellin

Aktualisiert am 13/03/2024

Lieber Leser,
Weiter empfehle ich unseren Kolumbien Reiseführer, welcher eine perfekte Übersicht der Touristenattraktionen in Kolumbien bietet. Viel Spass beim Lesen!

Willkommen zur Party in Kolumbien

Jeder der bereits einmal nach Kolumbien reiste, erzählt von den Menschen, welche die Reise ungemein bereicherten. Die Kolumbianer sind wahrlich ein freudiges Volk und die Glücklichkeit und Lebenslust widerspiegelt sich ebenfalls im Nachtleben. Dazu kommt, dass das Median Alter nur 31 Jahre beträgt. Das bedeutet, dass 50% der Bevölkerung unter 31 Jahre alt sind. Im weltweiten Vergleich ist dies jung. In den USA beträgt der Median über 38 Jahre und in Deutschland sogar über 47 Jahre.

Dementsprechend ist in Kolumbien schon rein statistisch gesehen die relative tanzwütige Population viel grösser als in westlichen Ländern.

Marimonda parade in Barranquilla

Partykultur in Kolumbien

Um ein klares Bild zu vermitteln, muss ich zuerst die Zusammenhänge zwischen den familiären Strukturen und der allgemeinen Kultur erläutern.

Kolumbien ist ein sehr katholisches Land und die familiären Bande sind sehr eng. Die Familie nimmt daher in der Gesellschaft eine übergeordnete Rolle ein. Viele Familien sind auch weit verzweigt, da vorhergehende Generationen in den Städten noch sehr kinderreich sind, wobei ländliche Einwohner dem Trend zu kleineren Familien langsam folgen. Sonn- und allgemeine Feiertage sind demnach klassische Familientage.

Auch sind Familienmitglieder meist befreundet und es kommt nicht selten vor, dass große Gruppen Tanzender aus Geschwister und Cousins bestehen, wobei Cousin meist auch sehr weit gefasst werden können. Gleich übergehend zur nächsten Aufklärung konnte ich feststellen, dass Kolumbianer meist in größeren Gruppen ausgehen, teilweise auch Geschlechter getrennt.

Dies alles steht ebenfalls im Zusammenhang, dass die meisten Kolumbianer meist sehr spät von zu Hause ausziehen und es ist keine Seltenheit, dass man das Elternhaus erst bei einer sich abzeichnenden Hochzeit verlässt. Oder aber man studiert in einer Stadt, wohnt dann aber bei einer Tante oder wohnt mit Familienmitgliedern, im weiteren Sinne, zusammen. Dies alles führt zu einer gewissen sozialen Kontrolle, wobei die Frauen diesbezüglich mehr betroffen sind als die Männer. Die Gesellschaft wird daher von den Kolumbianern auch einstimmig als Macho Kultur beschrieben.

Ein weiterer Aspekt ist die Kultur des kurzfristigen Denkens. In Kolumbien plant man generell nicht langfristig und gibt es eine Feier, dann wird gefeiert. Denn was morgen passiert, das steht ja sowieso noch in den Sternen.

Man geht also aus und macht richtig Party. Dazu gehört natürlich Alkohol und Kolumbianer die nicht Tanzen, sind etwa so selten wie vegetarische Eisbären. Bogota ist diesbezüglich innerhalb Kolumbiens jedoch eine Ausnahme auf hohem Niveau. Dazu später jedoch mehr.

Wenn Kolumbianer ausgehen, dann lässt man es krachen und es wird lange und intensiv gefeiert. Jedoch ist immer eine gewisse soziale Kontrolle vorhanden. Wiederum eine, die bei den Frauen mehr wirkt als bei den Männern. Man ist in der Gruppe unterwegs und genießt daher eine gewisse Sicherheit und dies macht vor allem auch historisch großen Sinn.

Wenn man als Ausländer ausgeht, dann ergeben sich aufgrund der beschriebenen Umstände meist interessante Gegebenheiten. Generell lieben Kolumbianer Ausländer und sind sehr interessiert. Eine Ausnahme bietet inzwischen Medellin und Cartagena, da es hier inzwischen eine gewissen Übersättigung und Gentrifizierung gibt.

Man ist also schnell in Kontakt, sollte jedoch über einige Spanischkenntnisse verfügen. Sofern eine Kommunikation möglich ist, wird man relativ schnell in die kolumbianische Gruppe integriert und kann meines Erachtens die besten Partys seines Lebens feiern. Und meist hat man am nächsten Tag dann ebenfalls einen ziemlichen Hangover, da man als Gast im Land regelmäßig zum Trinken aufgefordert wird.

Sollte man jedoch außer Party feiern noch mehr im Sinn haben, kann es für einige ausländische Besucher dann jedoch auch schnell frustrierend werden. Kolumbien ist kein Land des schnellen Sex. Dies aufgrund der oben beschrieben Faktoren, der meist vorhandenen sozialen Kontrolle der Gruppe und der katholischen Erziehung und dass man meist noch mit der Familie wohnt. Was in diesem Fall ebenfalls wieder mehr die Kolumbianerinnen betrifft.

Getrunken wird übrigens in allen Regionen Bier, auch von den Frauen. Wein ist nicht sehr populär. Zu jeder guten Party gehört Aguardiente und das Flaschenweise. Das wird dann in kleinen Plastick Bechern verteilt. Und alle die das bisher nicht kennen, ihr werdet schnell herausfinden wie das schmeckt. Daneben wird auch Rum und Whiskey sowie Cocktails getrunken.

Nightlife in Colombia

Nachtleben und Ausgehen in Bogota

Bogota ist nicht nur die politische Hauptstadt von Kolumbien, sondern ebenfalls wirtschaftliches Zentrum und zudem sind alle wichtigen Universitäten hier vertreten. Bogota wird demnach nicht nur von den hier geborenen bewohnt, sondern strahlt seine Anziehungskraft auf das ganze Land aus. Mit seinen rund 10 Millionen Einwohnern sollte man annehmen, dass auch entsprechende Angebote vorhanden sind. Als Ausländer ist man in Bogota immer noch etwas besonderes, da wir in der Anzahl hier nur beschränkt vorhanden sind.

Und tatsächlich, Bogota hat jedem etwas zu bieten. Für den reisenden Ausländer jedoch, beschränken sich die Gebiete auf das Zentrum der Stadt, namentlich La Candelaria und dann der Gebirgsflanke entlang bis Usaquen. Um hier eine bessere Idee der Ausdehnung zu geben, das ist von Calle 7 bis Calle 120 oder rund 12 Km (7.45 Meilen). Die Breite dieses Korridors beträgt etwa 3 Km (1.86 Meilen).

Es handelt sich in diesem Gebiet um eine Wohnzone des Mittelstandes und der Oberschicht. Alles was sich weiter südlich befindet und zu weniger vermögender Gegenden gehört, dem rate ich hier bereits ab. Es gibt noch weitere Ausgehbezirke weiter Östlich oder noch weitere im Norden. Ich fand aber in diesen Gebieten bis heute nichts Nennenswertes, das sich einer Erwähnung lohnen würde.

Im angegeben Gebiet ist sicher die Zona Rosa um das Einkaufszentrum Andino das Zentrum des Nachtlebens. Man findet dort Restaurants, Bars, Clubs, eigentlich alles was man braucht. Auch preislich findet man alle hiesigen Preisklassen. Ein Club wo die Flasche Whiskey USD 500.— oder der Champagner USD 2,000.—kostet, gibt es meines Wissens (noch) nicht. Dementsprechend werden die meisten Reisenden auch in den besten Clubs und Bars relativ moderate Preise vorfinden.

Außer vielleicht Sonntag Abend, findet man jeden Wochentag etwas passendes zum Ausgehen. Klassiker sind hierbei sicher die Anlässe, wo sich Leute aus verschiedenen Sprachregionen zu einem Austausch treffen um nachher zusammen Party zu feiern. Der wohl bekannteste findet hier in Bogota am Dienstag statt und heißt Gringo Tuesday.

Im Gegensatz zu anderen Regionen sind die Einwohner von Bogota nicht so Tanzbegeistert wie Kolumbianer aus anderen Regionen. Dementsprechend frönt man hier weniger dem Paartanz als außerhalb der Hauptstadt. Und da Kolumbien das Land der diversen Musik und der diversen Tänze ist, kann man sagen, die Bogotaner befinden sich hier am unteren Ende des Spektrums. Natürlich gibt es auch viele Clubs, vom man Salsa, Bachata, Merengue, Champeta, Cumbia oder Tango tanzt, aber in den meisten Clubs tanzt man hier alleine oder Freestyle zu zweit.

Ebenfalls ist das Angebot an elektronischer Musik beachtlich. Um aber die vorherige Aussage nochmals zu relativieren, auch die Bogotaner tanzen noch um ein vielfaches besser als Nordamerikaner, Deutsche oder Schweizer, sind aber eben wie gesagt, werden im eigenen Land jedoch von anderen Regionen belächelt.

Kleidervorschriften gibt es eigentlich keine und man ist in Bogota eher Casual unterwegs. Aufgrund des Klimas sieht man auch nicht zu viele Frauen mit Kleidchen oder kurzen Röcken. Die Girls sind hier nicht so taff wie die Engländerinnen, jedoch um Galaxien hübscher. Als Mann sollte man trotzdem nicht wieder der letzte Clochard ausgehen. Es könnte dann trotz des Ausländerbonus vorkommen, dass man an einer Türe abgewiesen wird. Und Kleider machen schließlich Leute. Mein Tipp ist also, besser ein bisschen Elegant auszugehen.

Also Tipps zum ausgehen in Bogota kann ich folgendes sagen:

  • Lernt ein bisschen Spanisch, obwohl man in Bogota eher Englisch spricht, ist die Quote zweisprachiger Einwohner immer noch lächerlich tief
  • Es ist immer gut ein paar Tanzschritte zu beherrschen
  • Der Mann ist hier noch Mann, also stellt euch nicht zu schüchtern an (gilt auch fürs bezahlen)
  • Meine Favoriten sind Video Club, Theatron und Armando Records
  • Für die jungen Partygänger findet jeweils Freitags ein Besäufnis der Studenten im Zentrum statt
  • Sollte man einen Freitag oder Samstag in Bogota sein und viel Energie haben, Andrés Carne de Res in Chia ist die Reise wert
  • Passt auf Euer Getränk auf und lasst euch nicht unter Drogen setzen

Nachtleben und Ausgehen in Medellin

Mercado del Rio Medellin

Medellin ist vom Klima her sehr viel milder und dementsprechend die Stimmung ganz unterschiedlich. Viele Bars und Restaurants sind offen. Medellin ist auch um einiges kleiner als Bogota. Die lokale Kultur ist nicht mit derjenigen von Bogota vergleichbar. Die Menschen in Medellin sind viel freundlicher und aufgeschlossener. Auch kleiden sich die Frauen viel weiblicher und zeigen gerne die natürlichen oder auch unnatürlichen Formen.

In Medellin gibt es im Vergleich zu Bogota viel mehr Ausländer. Es handelt sich dabei um digitale Nomaden, pensionierte Ausländer, Rucksacktouristen, Drogen- und Sextouristen sowie allerlei Sonstiges. Für mich zeigt sich bei jedem Besuch in Medellin das Bild des hässlichen Ausländers, der meines Erachtens von Medellin angezogen wird, wie die Motte vom Licht. Es gibt viele Ausländer, welche sich nur begrenzt Anpassen und nach teilweise mehrjährigem Aufenthalt noch immer kein Spanisch sprechen.

Diese Ausländer bewegen sich meist ausschließlich im Umfeld von anderen Ausländern und haben kein Interesse an Integration oder der lokalen Kultur. Man ist eigentlich nur am eigenen Wohl und am Konsum interessiert. Dadurch gibt es auf sehr tiefem Niveau bereits eine gewisse Ablehnung gegenüber Ausländern. Diese wird in den nächsten Jahren sicherlich noch steigen. Um dies kurz zu erklären: Wenn ein Teil der ausländischen Besucher vor allem an Drogen, Sex und Prostituierten interessiert ist und ein weiterer Teil mit einem romantisierten Bild von Pablo Escobar durch die Stadt rennt und dies auch noch verkündet, führt dies zwangsläufig zu Friktionen.

Nichts desto trotz heißt Medellin ausländische Besucher immer noch herzlich willkommen und die Gastronomie sowie die Club- und Barszene sind vielversprechend. Jeder der auf der Durchreise ist, wird in Medellin sicher ein lebendiges Nachtleben genießen können.

Nachtleben und Ausgehen in Cali

Nightlife in Cali

Cali liegt an der Pazifikküste und ist zugleich die Welthauptstadt des Salsa. Der Großteil der Bevölkerung ist Afro-Kolumbianisch. Ein Taxifahrer hat mir mal erklärt, dass Männer in Cali die nicht tanzen können, niemals eine Partnerin finden werden. Daher können alle Männer in Cali tanzen und das auf höchstem Niveau.

Cali ist sicherlich nicht für jedermann, aber diejenigen Reisenden, welche an hervorragendem Essen und an Salsa interessiert sind, für die ist Cali das Paradies auf Erden. Man sollte jedoch bereits mit einigem Vorwissen im Tanz anreisen oder Zeit einplanen um in ein paar Tagen wenigstens die Grundlagen des Salsa zu erlernen.

Frauen haben es hier sicherlich viel einfacher als Männer, denn wenn der Mann nicht führt, dann bewegt sich schlicht nichts. Frauen die nicht total unbegabt daher kommen, können bereits nach einer kurzen Einführung eine großartige Darbietung auf dem Tanzparkett halten.

In Cali habe ich erlebt, dass die Frauenquote eigentlich überall mindestens 60% oder höher ist. Die Calenas fordern einen auch selbstbewusst zum Tanzen auf, denn die Männer sind Mangelware. Es wird generell weniger Alkohol getrunken als in anderen Städten, da meist das Tanzen im Vordergrund steht.

Cali ist sicherlich einer meiner Favoriten und sollte ich wieder einmal Zeit haben, dann will ich dort meine Salsa Kenntnisse wieder auffrischen.

Nachtleben und Ausgehen in Cartagena

Café Del Mar Cartagena Colombia

Cartagena kommt dem Clubleben welches wir aus den weltweiten Metropolen kennen, wahrscheinlich am nächsten. Das Wetter an der karibischen Küste ist heiß und dementsprechend sind viele Bars und Clubs geschlossen und klimatisiert. Auch kann man in Cartagena mit Abstand am meisten Geld ausgeben, denn es gilt innerhalb Kolumbiens als Luxusziel.

Cartagena ist auch national ein beliebtes Reiseziel. Dementsprechend sind trifft man auf viele Partygänger in Ferienstimmung. An der Küste scheut man keinen Körperkontakt und man kommt sich beim tanzen teilweise so nah, dass durch die Reibung beinahe Feuer entsteht. Dies sollte jedoch nicht immer überbewertet werden und ist teil der lokalen Kultur.

Das Juwel der Karibik, wie Cartagena auch genannt wird, hat jedoch auch seine Schattenseiten. Das Gefälle zwischen arm und reich ist so hoch wie kaum in einer anderen kolumbianischen Stadt. Das Nachtleben für ausländische Touristen ist daher auf den historischen Teil und Bocagrande beschränkt.

Auch floriert die Prostitution und Cartagena hat sich ebenfalls zu einer Sexdestination entwickelt. Nicht nur stehen sich die Senoritas am Abend beim Haupteingang die Füße platt, auch bin ich jeweils generell sehr vorsichtig auf wen ich mich dort einlasse. Obwohl der Spaß Faktor in Cartagena riesengroß sein kann, bin ich mir bei Bekanntschaften jeweils nie sicher, ob nicht eine partikuläre Motivation vorhanden ist.

Nachtleben und ausgehen in weitern Städten

Im restlichen Kolumbien gibt es natürlich ebenfalls ein Nachtleben, ich denke aber, dass ich mit den vorherigen Beschreibungen bereits ein gutes Gesamtbild erstellt habe. In einigen Reisedestinationen läuft mehr, in anderen weniger.

Kolumbien ist sicher ein großartiges Reiseland und auch das Nachtleben sollte man unbedingt nicht zu kurz kommen lassen.

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Frank

Frank

Hallo! Ich bin Frank Spitzer, der Gründer und das Herz von Pelecanus, einem spezialisierten Reiseveranstalter für Kolumbien Reisen. Ich habe über 60 Länder bereist und dabei Kulturen, Erfahrungen und Geschichten in mich aufgenommen. Seit 2017 nutze ich diesen globalen Erfahrungsschatz für die Gestaltung unvergesslicher Reiseerlebnisse in Kolumbien. Ich bin als führende Autorität im kolumbianischen Tourismus anerkannt und besitze eine tiefe Leidenschaft, dieses wunderschöne Land mit der Welt zu teilen. Auf meinem YouTube-Kanal können Sie Einblicke in meine Reiseabenteuer und Einblicke in Kolumbien erhalten. Ich bin auch auf Social-Media-Plattformen wie TikTok, Facebook, Instagram und Pinterest aktiv, wo ich die lebendige Kultur und die atemberaubenden Landschaften Kolumbiens teile. Für berufliches Networking können Sie sich gerne mit mir auf LinkedIn vernetzen. Begleiten Sie mich auf dieser unglaublichen Reise und lassen Sie uns gemeinsam die Wunder Kolumbiens erkunden!

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