Wie kommt man nach Punta Gallinas in La Guajira?

Guajira sea Colombia

Last updated on January 23rd, 2021 at 03:25 pm

Liebe Leser

Mein Name ist Frank und ich betreibe ein Reisebüro in Bogota, Kolumbien. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!

Wo ist La Guajira?

Nach meinem Abenteuer in die verlorene Stadt setzte ich meine Kolumbien Rundreise fort und machte mich nun auf den Weg Richtung La Guajira. Dieses Departement ist nicht nur der nördlichste Teil, sondern verfügt mit dem Punta Gallinas auch über den nördlichsten Punkt des ganzen Kontinents. Auf meiner Fahrt stoppte ich in Riohacha, wo ich mit meinen lokalen Partnern für die Region Kaffee trank und die neusten Informationen austauschte. Wir sprachen die Fahrt nach Punta Gallinas ab, wobei ich mit meinem eigenen Fahrzeug fahren konnte. Dies jedoch im Konvoi mit zwei Fahrzeugen, welche von Wayuu gelenkt wurden. Die Wayuu sind die im Gebiet lebenden Indios. Dieses liegt jedoch teilweise auch auf venezolanischem Staatsgebiet. So sind die Wayuu im Normalfall Doppelbürger und können sich frei über die Grenzen hinweg bewegen.

Eine komplette Übersicht über alle Aktivitäten im Departement La Guajira findet Ihr in meinem La Guajira Kolumbien Reiseführer.

Fahrt nach Cabo de la Vela

Nachdem alle Details besprochen waren, fuhr ich weiter nach Cabo de la Vela, wo ich die nächsten zwei Tage verbrachte. Cabo de la Vela ist ein kleines Fischerdorf an der Westküste des Departements. Der Wind ist sehr stetig, stark und ablandig. Als früherer Windsurfer habe ich dort vor 2 Jahren mit Kitesurfen begonnen und kann zu Recht behaupten, dass dies einer der besten Spots der Welt ist. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass Cabo de la Vela touristisch noch kaum erschlossen ist und daher noch nicht auf jedermanns Liste ist. Hier herrscht Wüstenklima und man schläft nachts am besten in einer Hängematte. Luxushotels sucht man hier vergebens. La Guajira ist eine der ärmsten Regionen Kolumbiens und viele Wayuu sprechen mangels Bildung kein Spanisch.

Abfahrt nach Punta Gallinas

Am frühen Morgen des dritten Tages traf ich mich mit den anderen Fahrern. Die Reise sollte ein wahres Abenteuer werden. Bereits beim Anblick der anderen Fahrzeuge merkte ich, dass diese um einiges geländegängiger waren als meines. Zudem nahm ich noch zwei Rucksacktouristinnen mit. Wir waren etwa 2 Stunden unterwegs, als die klassischen Strassen in dieser Form aufhörten und der Untergrund wurde steinig oder sandig. Interessanterweise standen immer wieder Kinder mit Schnüren am Wegrand, welche sie losliessen, als wir durchfuhren. Ich begriff den Sinn dieser Technik erst, als wir anhalten mussten. Dies jedoch nicht freiwillig. Der Wegelagerer hatte diesmal keine Schnur sondern eine Kette gespannt. Aus den vorderen Fahrzeugen wurden Esswaren gereicht. Glücklicherweise hatte ich am Vortag noch eine grosse Packung Kräcker gekauft, welche wir nun als Wegzoll verwenden konnten. Das Tempo war sehr hoch, auch unter den Wayuu schien es einige Rennfahrer zu geben. Nach weiterer Fahrt befanden wir uns komplett in der Wüste und es gab keine Anzeichen mehr von Strasse. Aufgrund des Regens in den vergangenen Wochen gab es regelmässige Halts und die Wayuu schritten jeweils zu Fuss einige Meter ab, um den Untergrund zu testen und die weitere Route kurz zu besprechen.

Aufgrund unserer hohen Geschwindigkeit holten wir 2 andere Fahrzeuge ein, womit unser Konvoi auf 5 Fahrzeuge anwuchs. An einem Fluss, mitten in der Wüste, war jedoch erstmals ein Stopp angesagt. Sämtliche Fahrer trafen sich zur Besprechung und begannen eine Geländebegehung. Ein erster Fahrer wagte dann eine Überquerung und blieb stecken. Einem zweiten Fahrzeug erging es nicht besser. Beide wurden jedoch wieder rausgezogen. Erst beim fünften Versuch schaffte eines der Fahrzeuge die Überquerung. Nach etwa 30 Minuten waren dann alle Fahrzeuge übersetzt, wobei eines repariert werden musste. Während es im Fluss steckte, erlitt es einen kleineren Motorschaden. Ich hatte Glück (oder war es mein fahrerisches Können?), dass ich für die Durchquerung keine Hilfe benötigte.

Nach einem Mittagessen und über fünf Stunden Fahrt, kamen wir schliesslich am Punto Gallinas an. Obwohl die Reise beschwerlich ist, lohnt sie sich. Die Gegend ist sehr karg,  hat für mich jedoch etwas Magisches. Wir besuchten einen Strand, bei dem die Düne direkt ins Meer mündet. Ausser uns war dort niemand. Ein kleines Stückchen Paradies auf Erden. Nach der Erholung am Strand besichtigten wir noch weitere Orte und fuhren schliesslich zum Hotel. Dort hat man die Option zwischen „Zimmer“ mit Matratzen oder Hängematten, alles jedoch völlig ausreichend. Die Duschen und sanitären Anlagen sind auch völlig OK. Nach einem guten Essen und ein paar Bier gingen alle früh schlafen.

Rückfahrt von Punta Gallinas

Am nächsten Morgen wurden dann die Touristen auf ein Boot verschifft. Mit unseren Fahrzeugen mussten wir einen Umweg fahren und trafen die Gruppe 2 Stunden später wieder, um diese aufzuladen. Auf dem Weg dorthin mussten mich meine Kollegen einmal eine Düne hoch schleppen und einmal aus einem Schlammfluss ziehen. Obwohl wir noch einige Male anhalten mussten, damit kleinere Reparaturen an den anderen Fahrzeugen vorgenommen werden konnten und der eine Kühler sämtliches Trinkwasser der Touristen verdampfte, verlief die Rückfahrt ohne Zwischenfälle.

La Guajira ist einer meiner Favoriten und sollte während einer Kolumbien Reise nicht ausseracht gelassen werden. Die Gegend, das Klima und die Menschen strahlen auf mich eine nicht zu beschreibende Magie aus. Für ***** Sterne Besucher sicher nicht die richtige Destination, bietet La Guajira für ein wenig abenteuerlustige Besucher aber eine unbeschreibliche Erfahrung. La Guajira, ich komme wieder!

Wenn Sie an diesem Abenteuer interessiert sind, können Sie sich jederzeit an mich wenden. Als Reisebüro mit Sitz in Bogota, bin ich auf maßgeschneiderte und luxuriöse Reisen spezialisiert. Wenn Sie eher ein Rucksacktourist sind, kann Ihnen mein Kolumbien-Reiseführer bei der Planung Ihrer Reise nach Kolumbien sehr helfen.

Kolumbien Reiseführer

Wer inzwischen überzeugt ist, das Kolumbien angesteuert werden soll, dem biete ich unten noch einige Navigationshilfen.

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